Themen & Bestände

Das Hauptarchiv bewahrt Dokumente und Akten aus über 150 Jahren Geschichte Bethels. Unsere Archivbestände spiegeln den Aufbau und die Entwicklung einer diakonischen Einrichtung wider. Eine Besonderheit sind die überlieferten Einzelfallakten aus den Bereichen Epilepsie, Psychiatrie, Jugendfürsorge, Wohnungslosenhilfe und Behindertenhilfe. Sie bilden eine gute Grundlage für die Erforschung des Alltags einer diakonischen Einrichtung. 

Von der Gründungszeit bis in die Gegenwart liegen die

Schwerpunkte bei folgenden Themenbereichen:

Epilepsie und Behindertenhilfe

Das ursprüngliche Arbeitsfeld Bethels ist die Fürsorge für Menschen mit Epilepsie. Anhand von Druckschriften und Verwaltungsschriftgut lassen sich Motivation und Umsetzung dieses Hilfebereichs erarbeiten. Patientenakten eignen sich für wissenschaftliche Zugänge, vor allem bei Fragen zu Therapie, Medizin und Alltagsleben.

Wandererfürsorge

Nachdem 1872 die Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf gegründet wurde, ist Bethel im Bereich der Wohnungslosenhilfe aktiv. Unter Stichworten wie Wandererfürsorge, Herbergswesen, Wanderarbeitsstätten oder Herbergen zur Heimat finden sich Fürsorgeangebote Bethels wie auch das Engagement deutschlandweit in verschiedenen Vereinen und Organisationen. 

Psychiatrie

Dieses Betheler Hilfefeld wuchs seit 1886 stetig an. Vor allem Patientenakten eignen sich für wissenschaftliche Forschungsprojekte in den Bereichen Geschichte und Medizin.

Jugendfürsorge

Seit 1899 ist die Jugendfürsorge ein Betheler Tätigkeitsbereich. Die Situation der sogenannten Fürsorgezöglinge in Freistatt ist bereits erforscht. Die Verwaltungsakten, vor allem Protokolle, sowie die Einzelfallakten bieten eine gute Basis für weitere wissenschaftliche Forschungsprojekte. 

Diakonissen

Die Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta geht auf das Jahr 1869 zurück. Die zahlreichen Einsatzgebiete der Diakonissen als Gemeindeschwestern, Kindergärtnerinnen oder als Krankenschwestern in konfessionellen und städtischen Krankenhäusern, vor allem in Westfalen, sind für die Erforschung von Berufen und für die Stellung von Frauen eine gute Forschungsbasis.  

Diakone

Seit 1877 gibt es die Diakonenschaft Nazareth. Neben Sachakten bilden vor allem die historischen Personalakten eine gute Grundlage für Arbeiten zur Funktionsweise einer Diakonenanstalt und zu Männern in Berufen der Pflege und des sozialen Bereichs. 

Betriebe in einer diakonischen Einrichtung

Von Beginn an spielt Arbeit eine besondere Rolle für die betreuten Menschen in Bethel. Für die Bedeutung von Arbeit und Beschäftigung  sowie für die Weiterentwicklung zur Arbeits- und Werktherapie gibt es eine gute Quellenbasis. 

Erster Weltkrieg

Zahlreiche Verwaltungsakten sind zum Ersten Weltkrieg überliefert. Das Lazarett und die Versorgung und Ernährung von Menschen mit Behinderungen in der Kriegszeit eignen sich gut für die Frage nach der Situation einer diakonische Einrichtung während eines Krieges. 

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Das Thema ist anhand der Verwaltungsakten gut erforscht, vor allem durch die Überlieferung des Schriftwechsels von Friedrich v. Bodelschwingh als Anstaltsleiter und Theologe. Auch zur wissenschaftlichen Auswertung von Patientenakten im Hinblick auf den Alltag von Menschen mit Behinderungen finden sich Veröffentlichungen. Dennoch bietet das Schriftgut weitere Möglichkeiten für spezifische Fragestellungen.

Nachkriegszeit

Das Verwaltungsschriftgut bietet einen guten Zugang zu den drängenden Fragen der Nachkriegszeit, wie Flüchtlingsfürsorge, Zusammenarbeit mit der britischen Militärregierung, Wiederaufbau und Wohnungsmangel für Mitarbeitende Bethels. 

Äußere Mission

In der Äußeren Mission in Ostafrika ist Bethel seit 1890 aktiv. Unter dem Stichwort "Bethel-Mission" finden sich Dokumente zu verschiedenen Missionsstationen. Briefe und Berichte von Missionaren, Briefe von Diakonissen sowie zahlreiche Bildquellen sind eine gute Grundlage zur Erforschung transnationaler Fragestellungen. 

Schulen in einer diakonischen Einrichtung

Seit Gründung Bethels wurden Kinder mit Behinderungen beschult. Die Entwicklung schulischer und damit einhergehender beruflicher Förderung kann besonders anhand von Patientenakten erarbeitet werden. Seit den 1920er Jahren ist Bethel auch Träger eines allgemeinbildenden Schulwesens. Informationen zu den verschiedenen Schulformen lassen sich in Sachakten recherchieren. Pädagogische und konfessionelle Fragestellungen stehen hierbei im Mittelpunkt.

Zivildienst

In Bethel spielten Zivilidienstleistende seit dem Beginn des Wehrersatzdienstes im Jahr 1961 eine wichtige Rolle bei der Unterstützung in der Betreuung. Sie beeinflussten auch Mentalität und Reformbestrebungen in der diakonischen Anstalt.

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Forschungsprojekte aus der Geschichte Bethels

Bethel unterstützt seit vielen Jahrzehnten die wissenschaftliche Erforschung seiner Geschichte. Hieraus ergeben sich auch Anregungen für eigene Themen.
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