Themen & Bestände
Das Hauptarchiv bewahrt Dokumente und Akten aus über 150 Jahren Geschichte Bethels. Unsere Archivbestände spiegeln den Aufbau und die Entwicklung einer diakonischen Einrichtung wider. Eine Besonderheit sind die überlieferten Einzelfallakten aus den Bereichen Epilepsie, Psychiatrie, Jugendfürsorge, Wohnungslosenhilfe und Behindertenhilfe. Sie bilden eine gute Grundlage für die Erforschung des Alltags einer diakonischen Einrichtung.
Von der Gründungszeit bis in die Gegenwart liegen die
Schwerpunkte bei folgenden Themenbereichen:
Das ursprüngliche Arbeitsfeld Bethels ist die Fürsorge für Menschen mit Epilepsie. Anhand von Druckschriften und Verwaltungsschriftgut lassen sich Motivation und Umsetzung dieses Hilfebereichs erarbeiten. Patientenakten eignen sich für wissenschaftliche Zugänge, vor allem bei Fragen zu Therapie, Medizin und Alltagsleben.
Nachdem 1872 die Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf gegründet wurde, ist Bethel im Bereich der Wohnungslosenhilfe aktiv. Unter Stichworten wie Wandererfürsorge, Herbergswesen, Wanderarbeitsstätten oder Herbergen zur Heimat finden sich Fürsorgeangebote Bethels wie auch das Engagement deutschlandweit in verschiedenen Vereinen und Organisationen.
Die Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta geht auf das Jahr 1869 zurück. Die zahlreichen Einsatzgebiete der Diakonissen als Gemeindeschwestern, Kindergärtnerinnen oder als Krankenschwestern in konfessionellen und städtischen Krankenhäusern, vor allem in Westfalen, sind für die Erforschung von Berufen und für die Stellung von Frauen eine gute Forschungsbasis.
Das Thema ist anhand der Verwaltungsakten gut erforscht, vor allem durch die Überlieferung des Schriftwechsels von Friedrich v. Bodelschwingh als Anstaltsleiter und Theologe. Auch zur wissenschaftlichen Auswertung von Patientenakten im Hinblick auf den Alltag von Menschen mit Behinderungen finden sich Veröffentlichungen. Dennoch bietet das Schriftgut weitere Möglichkeiten für spezifische Fragestellungen.
In der Äußeren Mission in Ostafrika ist Bethel seit 1890 aktiv. Unter dem Stichwort "Bethel-Mission" finden sich Dokumente zu verschiedenen Missionsstationen. Briefe und Berichte von Missionaren, Briefe von Diakonissen sowie zahlreiche Bildquellen sind eine gute Grundlage zur Erforschung transnationaler Fragestellungen.
Seit Gründung Bethels wurden Kinder mit Behinderungen beschult. Die Entwicklung schulischer und damit einhergehender beruflicher Förderung kann besonders anhand von Patientenakten erarbeitet werden. Seit den 1920er Jahren ist Bethel auch Träger eines allgemeinbildenden Schulwesens. Informationen zu den verschiedenen Schulformen lassen sich in Sachakten recherchieren. Pädagogische und konfessionelle Fragestellungen stehen hierbei im Mittelpunkt.