Rehoboth
Auf dem ehemaligen Hof Niedermeyer am südöstlichen Rand von Eckardtsheim richtete die Anstalt Bethel 1886 das Haus Rehoboth ein. Hier leben Männer mit einer Epilepsie. Rehoboth war das erste Pflegehaus in Eckardtsheim, das nach Gründung der Arbeiterkolonie Wilhelmsdorf entstand. Arbeitsbereiche, wie es sie in Bethel bereits gab, wurden nun auch in der ländlichen Umgebung der Senne angesiedelt. Von da an schritt der Ausbau des späteren Eckardtsheims zu einer diakonischen Einrichtung voran.
Für rund 60 Männer, vor allem für „gebesserte Epileptiker“, war das Haus geplant. Sie wurden vorwiegend in der Landwirtschaft beschäftigt. Als nach dem Ersten Weltkrieg die Zahl der Jugendlichen in der Fürsorgeerziehung anstieg, fand von 1920 bis 1927 eine Umnutzung des Hauses für Fürsorgezöglinge statt. Danach wurde das Haus wieder seiner vorherigen Nutzung zugeführt.
Bis in das Jahr 1966 waren noch die ursprünglich gebauten Schlafsäle für 10 bis 12 Personen vorhanden. Durch einen Umbau entstanden kleinere Zimmer, gleichzeitig wurden die Bewohnerzahlen reduziert. Seit den 1970er Jahren galt die Landwirtschaft als immer unrentabler, die Bewohner arbeiteten in der Werktherapie Noah. So wurden die Viehzucht und die Ländereien an die Landwirtschaft Wilhelmsdorf übergeleitet.
1977 verlegte man die Bewohner in andere Eckardtsheimer Häuser. Pflegehaus und Wohnhaus wurden abgerissen, während in der ehemaligen Hofstation eine Wohngruppe für rehabilitierte Männer aus Wilhelmsdorf entstand.
Der Neubau für ein gerontopsychiatrisches Pflegehaus am Fliednerweg bekam 1983 den Namen Rehoboth.
Heute sind die Gebäude und die Ländereien teilweise verpachtet bzw. verkauft. Der „Förderverein therapeutisches Reiten e.V.“ Eckardtsheim hat hier seinen Sitz.